114,587 matches
-
in denen die Politik Rahmenbedingungen setzen kann, die die Wissenschaft nicht beengen, sondern ihre Selbstorganisationskraft stärken und sich auf ihre Arbeit ermutigend auswirken. Das ist — erstens — die Finanzierung und Ausstattung, das ist — zweitens — die Eröffnung attraktiver Lebenschancen, insbesondere für junge Wissenschaftler, und das ist — drittens — die Schaffung eines forschungsfreundlichen Klimas. Alle drei Bereiche gehören zusammen. Zum ersten: Grundlagenforschung soll soweit wie möglich auf direkte Projektförderung verzichten. Ihr Schwergewicht liegt im Aufbau gut ausgestatteter Forschungsinstitute, in der Stärkung der Selbstverwaltung der Wissenschaft
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
Erfahrung in den verschiedenen Lebensbereichen vernünftige Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden, die umfassend genug sind. Das Problem ist seit langem erkannt. Wir sehen die mangelnde Mobilität und die abgeschotteten Lebensbereiche. Ich weiß nicht, ob es eine sehr glückliche Entwicklung ist, wenn ein Wissenschaftler sein Leben lang Wissenschaftler, ein Wirtschaftler sein Leben lang Wirtschaftler und künftig vielleicht auch ein Politiker sein Leben lang Politiker ist. Hier liegt ein Kernproblem unserer Forschung und unserer Gesellschaft. Bisher ist nicht zu erkennen, daß das Forschungsministerium in dieser
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
Lebensbereichen vernünftige Entscheidungsgrundlagen geschaffen werden, die umfassend genug sind. Das Problem ist seit langem erkannt. Wir sehen die mangelnde Mobilität und die abgeschotteten Lebensbereiche. Ich weiß nicht, ob es eine sehr glückliche Entwicklung ist, wenn ein Wissenschaftler sein Leben lang Wissenschaftler, ein Wirtschaftler sein Leben lang Wirtschaftler und künftig vielleicht auch ein Politiker sein Leben lang Politiker ist. Hier liegt ein Kernproblem unserer Forschung und unserer Gesellschaft. Bisher ist nicht zu erkennen, daß das Forschungsministerium in dieser Hinsicht erfolgreich gewesen wäre
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
daß politische Entscheidungen in diesem Bereich keine Rolle mehr spielen. Das ist ein völlig absurdes Wissenschaftsverständnis. Der zweite Teil Ihres zweifach elitären Wissenschaftsverständnisses ist nach meiner Auffassung der, daß Sie ein sehr elitäres Verständnis von der wissenschaftlichen Leistungsfähigkeit des einzelnen Wissenschaftlers haben. Ich will zwar nicht in Frage stellen, daß es dort hervorragende Kapazitäten gibt, aber ich stelle in Frage, daß der Wissenschaftsprozeß heute nur auf individueller Leistung beruht; er ist ja viel komplexer. Er heißt beispielsweise, daß diese Wissenschaftsleistung im
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
diese Grundsätze, die da formuliert worden sind, nicht schon bisher weitestgehend in die praktische Politik der Bundesregierung Eingang gefunden hätten. Und insoweit wird diese Politik der Bundesregierung auch von der FDP-Fraktion gestützt. Ich möchte hier auch nicht versäumen, doch den Wissenschaftlern, den in der Wissenschaft Tätigen Dank und Anerkennung zu zollen, denn wir haben es hier mit hervorragenden Leistungen zu tun. Nun mag hier heute morgen beklagt worden sein, es wäre zu wenig für die Grundlagenforschung getan worden, und man hätte
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
halten, wenn wir aus dem Parlament heraus anträten, Ergebnisse der Grundlagenforschung schon heute auf ihre Bedeutung für die Gesellschaft und die Wirtschaft zu beurteilen. (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU) Aber dies setzt voraus, daß die Wissenschaftsorganisationen, die Wissenschaftler und Forscher sich ihrer Verantwortung gegenüber Staat und Gesellschaft stets bewußt sind und Mechanismen zur Selbstkontrolle entwickeln müssen, nicht in hierarchischen Strukturen verkrusten dürfen. Dahinein gehört zum Beispiel, Herr Riesenhuber, wovon Sie sprechen, daß die Max-Planck-Gesellschaft nicht in der Lage
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
hier ein bißchen Schattenboxen veranstaltet und zum Teil etwas unaufrichtig — möglicherweise, ohne es selbst genau zu wissen — zitiert. Das Zitat des Bundeskanzlers, das Sie angeführt haben, bezieht sich — wenn ich mich richtig erinnere — auf die Begründung für eine Bringschuld der Wissenschaftler, in verständlicher Form darzulegen, daß es • wichtige und vernünftige Themen sind, an denen sie arbeiten. Wer wollte dieses Prinzip eigentlich leugnen — (Beifall bei der SPD und der FDP) bei den knappen Haushaltsmitteln und bei den Rieseninvestitionen, die von der Wissenschaft
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
aus dem Ausland. So arbeiten, um ein Beispiel aus den außeruniversitären Großforschungseinrichtungen zu nennen, am derzeit größten Positron-Elektron-Beschleunigerring der Welt, an PETRA in Hamburg, Forschergruppen aus England, Frankreich, den USA, Japan und aus der Volksrepublik China. Diese hohe Beteiligung ausländischer Wissenschaftler an deutschen Forschungseinrichtungen und -geräten spricht, wie ich finde, auch für die Qualität der Wissenschaft auf diesem Gebiet. Am Schwerionenbeschleuniger in Darmstadt haben in den vergangenen zwei Jahren mehr als 500 Wissenschaftler ihre physikalischen, chemischen und biologischen Experimente durchgeführt. Neben
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
aus der Volksrepublik China. Diese hohe Beteiligung ausländischer Wissenschaftler an deutschen Forschungseinrichtungen und -geräten spricht, wie ich finde, auch für die Qualität der Wissenschaft auf diesem Gebiet. Am Schwerionenbeschleuniger in Darmstadt haben in den vergangenen zwei Jahren mehr als 500 Wissenschaftler ihre physikalischen, chemischen und biologischen Experimente durchgeführt. Neben Wissenschaftlern aus den USA und aus dem westeuropäischen Ausland arbeiten dort auch solche aus Israel, aus Japan und aus der Volksrepublik China. Am Hahn-Meitner-Institut in Berlin wurde kürzlich ein neuer Beschleuniger in
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
an deutschen Forschungseinrichtungen und -geräten spricht, wie ich finde, auch für die Qualität der Wissenschaft auf diesem Gebiet. Am Schwerionenbeschleuniger in Darmstadt haben in den vergangenen zwei Jahren mehr als 500 Wissenschaftler ihre physikalischen, chemischen und biologischen Experimente durchgeführt. Neben Wissenschaftlern aus den USA und aus dem westeuropäischen Ausland arbeiten dort auch solche aus Israel, aus Japan und aus der Volksrepublik China. Am Hahn-Meitner-Institut in Berlin wurde kürzlich ein neuer Beschleuniger in Betrieb genommen. Mit diesem Beschleuniger wurde eine sinnvolle Ergänzung
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
ist eines von vielen Beispielen für die systematische Förderung und Würdigung der Grundlagenforschung durch die Bundesregierung im Rahmen ihrer Fachprogramme. Die wissenschaftlichen Leistungen der deutschen Meeresforschungseinrichtungen sind im In- und Ausland anerkannt. Sie bilden die Grundlage für eine Beteiligung deutscher Wissenschaftler und Forschergruppen an internationalen Großprojekten. Diese Kooperationen sichern einen weiteren Informationsaustausch. Wir haben gerade im Bereich unserer grundlagenorientierten Meeresforschung sehr frühzeitig etwas gemacht, was, wie ich glaube, international beispiellos ist; wir haben nicht nur Technikentwicklung betrieben, sondern zugleich gefragt: Wie
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
SPD]: Aber die ist wertfrei!) Sie sollten wirklich nicht unseren Wissenschaftsbegriff kritisieren. Ich sehe in Ihrem Wissenschaftsbegriff — Herr Kollege Hoffmann, das kam für mich deutlich zum Ausdruck — wirklich in erster Linie ein grenzenloses Mißtrauen gegenüber der individuellen Leistung des einzelnen Wissenschaftlers, weil Sie immer wieder zum Ausdruck bringen, daß dem Ganzen die große Glocke der gesellschaftlichen Relevanz übergestülpt werden muß. (Beifall bei der CDU/CSU) Meine sehr verehrten Damen und Herren, sie glauben wirklich, Forschungs- und Technologiepolitik — und Sie dehnen das
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 21.09.1979 () [PBT/W08/00173]
-
CDU/CSU]: Schon bei seiner Einbringungsrede zum Atomgesetz hat er darauf hingewiesen!) Das ist kein Vorwurf. Das war in der Gesellschaft einfach kein Thema. Die Wissenschaft hat uns in den 50er- und 60er-Jahren eine Welt ohne Energieprobleme vorgegaukelt. Es gab Wissenschaftler - damals haben bekanntlich Sie regiert -, die meinten, in den Häusern könnten die Stromzähler ausgebaut werden, weil der Strom so billig sei, dass sich die Kosten für die Zähler nicht mehr amortisieren würden. (Kurt-Dieter Grill [CDU/CSU]: Was Sie an Blödsinn
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
über die Geeignetheit in Richtung Sicherheit des Salzstocks handelt und nichts anderes. (Beifall bei der CDU/CSU - Michaele Hustedt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann hätte man das anders angelegt!) Ob ein Salzstock wie in Gorleben geeignet ist oder nicht, müssen die Wissenschaftler entscheiden. Die Untersuchung, ob wir in Deutschland einen geeigneteren Standort haben, fand schon vor Jahren statt. Sie tun heute so, als müssten Sie einen Schwarzbau korrigieren. Das ist schlicht und einfach unwahr, Herr Bundesumweltminister. Sie sollten sich die bergrechtliche Genehmigung
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
auch einmal die Einbringungsrede von Franz Josef Strauß lesen: Da werden die Fragen der Vorsorge für die Endlagerung behandelt. Infolgedessen sind 225 mögliche Standorte in Deutschland untersucht worden. Sie sind nicht die Erfinder der Standortsuche. Eine solche Suche haben kluge Wissenschaftler und verantwortliche Politiker in den 60er- und 70er-Jahren durchgeführt. (Dr. Peter Paziorek [CDU/CSU]: Genau das ist die Wahrheit! Wir hatten schon Standorte!) Das Ergebnis dieser Standortsuche hat die Regierung Helmut Schmidt der Regierung Kubel in Niedersachsen mitgeteilt. Es hieß
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
Ziel von Kioto ist, zu verhindern, dass die Erdmitteltemperatur mehr als 2 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Wert ansteigt. Wenn der weltweite Ausstoß auf mehr als 40 Milliarden Tonnen steigt, dann steigt die Erdmitteltemperatur - so schätzt das IPCC, ein internationales Wissenschaftlergremium für Klimafragen - um 3 bis 5 Grad. Die Folgen wären - ich nenne nur die wirtschaftlichen - Verlust fruchtbarer Tieflandgebiete, Verschiebung von Klimazonen mit volkswirtschaftlichen Schäden und ernst zu nehmende Wanderungsströme. Wir dürfen also nicht an der Frage vorbeigehen, wie wir für
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
nehmende Wanderungsströme. Wir dürfen also nicht an der Frage vorbeigehen, wie wir für die Entwicklungsländer einen Rahmen schaffen können, der dafür sorgt, dass auch sie ein wirtschaftliches Interesse haben, mehr Klimaschutz zu betreiben. Es gibt dafür bereits Konzepte. So haben Wissenschaftler schon vor einigen Jahren in Großbritannien das Modell "Contraction and Convergence" entwickelt, das auf die Verringerung und die Annäherung der Pro-Kopf-Ausstöße bei den klimaschädlichen Gasen abzielt. Der deutsche Wissenschaftler Lutz Wicke hat im Rahmen des Nachhaltigkeitsrates der baden-württembergischen Landesregierung ein
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
mehr Klimaschutz zu betreiben. Es gibt dafür bereits Konzepte. So haben Wissenschaftler schon vor einigen Jahren in Großbritannien das Modell "Contraction and Convergence" entwickelt, das auf die Verringerung und die Annäherung der Pro-Kopf-Ausstöße bei den klimaschädlichen Gasen abzielt. Der deutsche Wissenschaftler Lutz Wicke hat im Rahmen des Nachhaltigkeitsrates der baden-württembergischen Landesregierung ein weltweit wirksames Anreizsystem mit handelbaren Zertifikaten entwickelt. Danach wird jedem Menschen auf der Welt ein Ausstoß von 5 Tonnen pro Jahr zugestanden. Das wären bei 6 Milliarden Menschen etwa
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.2004 () [PBT/W15/00127]
-
Herren, wenn wir einmal nicht von theoretischen Streitpunkten, sondern von der Frage ausgehen, was uns not tut, und wenn wir dabei an die Menschen denken, die hinter diesen theoretischen Streitgesprächen in der Regel nur das Gezänk der Gelehrten und der Wissenschaftler vermuten, das an ihren eigenen Lebensfragen vollkommen vorbeigeht, dann kommen wir vielleicht, wenn auch unter schweren Kämpfen und nur unter der Voraussetzung, daß wir bereit sind, mutig die Konsequenzen aus unseren Einsichten zu ziehen, doch zu dem. Ergebnis, daß es
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 29.03.1950 () [PBT/W01/00054]
-
Betriebsgrößen und Betriebssystemen zu untersuchen sind. Die Beachtung der besonderen Verhältnisse der marktfernen, der von der Natur benachteiligten und der Zonenrandgebiete wird uns wichtige Aufschlüsse über die unterschiedlichen Auswirkungen der Getreidepreissenkung innerhalb der Bundesrepublik geben. Ohne diese Grundlagen sind weder Wissenschaftler noch Politiker in der Lage, das Ausmaß der beschlossenen Getreidepreissenkung für unsere Landwirtschaft objektiv festzustellen und damit eine wirklich gerechte Verteilung der zur Verfügung gestellten Mittel vorzunehmen. Die Ausschußvorlage beschränkt in Abweichung von dem Initiativantrag meiner Fraktion den Einkommensausgleich auf
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 30.06.1965 () [PBT/W04/00194]
-
sehr lange festhalten kann. (Heiterkeit.) Wir haben unter Professoren vor vielen Jahren im Wissenschaftsrat, als wir 1957 die ersten Gehversuche zur Hochschulreform machten — ich glaube, es waren gute Gehversuche —, den Begriff des „Oberschweizers" geprägt. Das sind jene Professoren oder freien Wissenschaftler, die sich bei verschiedenen Ministerien Forschungsaufträge besorgen, möglichst bei jedem Ministerium, ohne Kenntnisgabe, daß sie auch bei einem anderen Ministerium melken. Deswegen bin ich ein wenig allergisch, wenn ich höre, daß 250 000 DM zur freien Vergabe, möglicherweise an mehrere
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 12.02.1969 () [PBT/W05/00215]
-
dem Fragesteller schriftlich beantwortet: Welche Bedeutung hat die Bibliothek des Britischen Museums in London für die deutsche Wissenschaft? Welche Möglichkeit einer Unterstützung dieser in Frage 8 erwähnten Bibliothek sieht die Bundesregierung angesichts der Tatsache, daß über 10 % der Benutzer deutsche Wissenschaftler sind? Die Antwort liegt noch nicht vor. Sie wird nach Eingang im Sitzungsbericht abgedruckt. Damit sind die Fragen aus dem Bereich des Auswärtigen Amts im Augenblick erschöpft. Jahn, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Auswärtigen: Nein, Herr Präsident, es kommen noch
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 31.05.1968 () [PBT/W05/00179]
-
die deutlich machen, daß das, was Sie an Bedenken und Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklung in Bremen geäußert haben, hinfällig ist und daß diese Bedenken nicht berechtigt sind. Im Gegenteil, die Bedenken der Westdeutschen Rektorenkonferenz beziehen sich darauf, daß Berufungen von Wissenschaftlern, deren Qualifikation vom Gründungssenat geprüft worden ist, aus politischen Erwägungen abgelehnt worden sind, obwohl die Verfassungstreue ebenso wie die wissenschaftliche Qualifikation der Bewerber ausdrücklich nicht bezweifelt werden. Der Wissenschaftsrat selbst hat an Ort und Stelle den Gründungssenat, sein Gebaren und
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.1971 () [PBT/W06/00136]
-
sich ausdrücklich hinter den Bremer Senat gestellt hat, nachdem dieser am 20. April dieses Jahres eine Reihe von Hochschullehrern deshalb nicht berufen hatte, weil sie in der Gesamtgewichtung nicht mehr ausgewogene Pluralität sicherstellen würden. Wir haben hier nicht gesagt: der Wissenschaftler ist wissenschaftlich minder qualifiziert, wir haben nicht gesagt: wir haben Verfassungsbedenken gegen ihn, sondern wir wollten sicherstellen, daß auch eine ausgewogene pluralistische Vielfalt im Hochschullehrkörper vorhanden sein wird. Diese Entscheidung des Senats — noch gemeinsam getroffen —ist von der Bremer FDP
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.1971 () [PBT/W06/00136]
-
an der Universität Bremen zur Kenntnis genommen. Die Westdeutsche Rektorenkonferenz stellt fest, daß ihre Sorge über die Berufungspolitik des Senats der Freien Hansestadt Bremen durch den Inhalt des Schreibens nicht behoben ist. Die Bedenken beziehen sich darauf, daß Berufungen von Wissenschaftlern, deren Qualifikation vom Gründungssenat geprüft worden ist, aus politischen Erwägungen abgelehnt worden sind, obwohl die Verfassungstreue — ebenso wie die wissenschaftliche Qualifikation — der Bewerber ausdrücklich nicht bezweifelt werden. Die Westdeutsche Rektorenkonferenz sieht hierin einen schwerwiegenden Eingriff in die Verantwortung der Hochschulen
Protokoll der Sitzung des Deutschen Bundestags am 24.09.1971 () [PBT/W06/00136]